Bild: Gianmarco Bresadola, stille, 2025

stille

Wie erleben Jugendliche heute eine Welt nach Corona, Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich und gesellschaftlichen Stillstand? In dem Projekt stille wurde in der Schaubühne Berlin jungen Menschen zwischen 16 und 21 Jahren Raum gegeben, um ihre Fragen, Sorgen und Forderungen sichtbar zu machen. Gemeinsam mit der Theaterpädagogin Mai-An Nguyen erkunden sie, was es heißt, gehört zu werden – und zeigen, wie Kunst als Mittel für Teilhabe, Dialog und gesellschaftliche Sensibilisierung wirken kann.
»Ich träume den ganzen Tag vor mich hin und kann dann nicht schlafen.«

Auf der Probebühne der Schaubühne am Lehniner Platz stehen ein paar Stühle und ein Klavier. Sechs junge Menschen haben sich im Raum verteilt; manche sitzen, andere stehen. Sie sprechen einen Text, den sie selbst geschrieben haben. Das Thema dieses leisen und doch lauten abends: Wie geht es jungen Menschen heute – in einer Gegenwart, die mit Kriegen, Rechtsruck, Klimakatastrophen ziemlich überwältigend sein kann? 

»Und wenn das, was sie für das Beste halten, nicht das Beste für uns ist?«

Das Stück stille von Theaterpädagogin Mai-An Nguyen gibt Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Stimme. Entstanden sind Forderungen an die Gesellschaft, an das Leben, an eine Welt, die unaufhörlich von Krise zu Krise taumelt und dabei kaum mehr einen Platz für junge Menschen hat. Doch die Jugendlichen schreien ihre Sätze nicht laut und kämpferisch in den Saal; ihre Stimmen beben und zittern nicht vor Wut. Vielmehr sprechen sie ruhig, fast zurückhaltend.

»Wir treffen uns und ich erzähle dir von meiner Angst, aber du pustest sie fort.«

stille

Spielleitung: Mai-An Nguyen

Bühne: Ulla Willis
Dramaturgie: Martín Valdés-Stauber
Kostüm: Roxanne Töpper

Mit: Franca Baumann, Lapo Biasutti, Mate Böckenhauer, Saliha Durmaz, Lukas Jänicke, Lea Kutscha, Melina Petersen, Emilia Puchert