Kein Urlaub, keine Rücklagen, weniger Teilhabe an gesellschaftlichen Kontexten: Armut in Deutschland trifft besonders alleinerziehende Familien. Ein aktuelles Factsheet der Bertelsmann Stiftung zeigt: In Deutschland leben 1,7 Millionen alleinerziehende Familien mit minderjährigen Kindern. Das ist jede fünfte Familie. Diese Zahl ist in den letzten Jahren leicht angestiegen – auch aufgrund des Zuzugs von ukrainischen Geflüchteten und ihrer Kinder. 2,5 Millionen Kinder in Deutschland leben mit einem Elternteil zusammen – das entspricht 17 Prozent der unter 18-Jährigen.

Acht von zehn dieser Alleinerziehenden sind Frauen. Sie leben im Durchschnitt mit mehr und mit jüngeren Kindern zusammen als alleinerziehende Väter. Viele von ihnen fühlen sich isoliert, überfordert. Und: Alleinerziehend zu sein bedeu­tet für die meisten auch finanzielle Not. Oft fehlt es an Unterhaltszahlungen und Betreuungsmöglichkeiten. Wo Kitaplätze fehlen, können viele Mütter nicht in Vollzeit arbeiten. So verwundert es nicht, dass alleinerziehende Mütter in Deutschland eines der größten Armutsrisiken aufweisen.